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[Bildquelle: © Peter Rieser | oxente.rec.br]

Zumbi und Dandara von Palmares

Pioniere im Widerstand gegen die schwarze Sklaverei

Zumbi und Dandara waren zwei Helden, die für die Befreiung des afrikanischen Volkes in Brasilien kämpften. Mehr als 4,86 Millionen afrikanische Sklaven wurden nach Brasilien gebracht. Viele Afrikaner kamen aus dem Ambundo-Volk, dem damaligen Königreich Kongo (heute Angola). Freigelassene, Geflohene und frei Geborene Sklaven gründeten im 17. Jahrhundert des autonome Königreich Palmares in der "Serra da Barriga". Das Gebiet gehörte zum damaligen Kapitänsamt von Pernambuco mit der Hauptstadt Olinda. Heute zum Bundesstaat Alagoas.

Zumbi, besser bekannt als Zumbi dos Palmares, war der letzte Anführer des "Quilombo dos Palmares", dass 1694 von den Portugiesen zerstört wurde.

Das Quilombo von Palmares

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[Bildquelle: © Benita Rodrigues | linktr.ee/benita.photo]

Der Begriff Quilombo stammen aus der Zeit der portugiesischen Herrschaft. Es sind Zufluchtsorte und Verstecke von geflohenen, oder in Freiheit geborenen schwarzen Sklaven in Brasilien. Das Wort Quilombo stammt aus der Bantu-Sprache und bedeutet Wohnsiedlung.

Der grösste und berühmteste Quilombo war in Palmares mit zeitweise mehr als 30.000 Bewohnern. Diese verteidigten sich mehrere Jahre gegen die Truppen des berüchtigten Bandeirantes Domingos Jorge Velho. Bis zur vollständig Zerstörung 1694 und der versklavung der überlebenden.


Um in den Kämpfen zwischen Sklaven und Sklavenhaltern zu bestehen, wurde in den Quilombos die Kampfkunst des Capoeira weiterentwickelt. Sodass Capoeira von den Sklaven auch im Kampf gegen die mit Schusswaffen ausgerüsteten Sklavenjäger eingesetzt werden konnte.

Zumbi dos Palmares (1655-1695)

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[Bildquelle: © Gorivero | CC BY-SA 3.0]

Zumbi wurde 1655 in Freiheit in Palmares geboren. Er war der Neffe des Anführers der "Quilombo dos Palmares" Ganga Zumba und Enkel der angolanischen Prinzessin Agualtune. Im Alter von etwa sechs Jahren wurde er von den Portugiesen gefangen und dem Missionar Antonio Melo übergeben. Dort erhielt er eine katholische Erziehung wurde als Francisco getauft und lernte Portugiesisch und Latein. Mit 15 flüchtete er an seinen Geburtsort, wo er zu einem respektierten militärischen Stratege wurde.

Der portugiesische Gouverneur der Provinz Pernambuco, Pedro Almeida machte 1678 dem Anführer Ganga Zumba das Angebot, dass er allen Bewohner des "Quilombos do Palmares" die Freiheit schenkt, wenn sie sich der portugiesischen Verwaltung anschliessen würden. Ganga Zumba neigte dazu, zu akzeptieren, aber Zumbi traute den Portugiesen nicht. Ausserdem weigerte er sich, die Freiheit anzunehmen, solange andere Afrikaner versklavt blieben.

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[Bildquelle: © A Guerra dos Palmares | óleo de Manuel Vítor, 1955]

Zumbi entschloss sich den Widerstand gegen die portugiesische Unterdrückung fortzusetzen, lehnte das Angebot ab und wurde der neue Anführer von Palmares.


Fünfzehn Jahre nachdem Zumbi den Thron von Palmares bestieg und seine Krieger bis vor die Tore von Recife führte, starteten die Portugiesen einen Grossangriff, dem die Kämpfer von Palmares nicht gewachsen waren. Nach 67 Jahren erfolglosem Krieg gegen Palmares, gelang den Portugiesen am 6. Februar 1694 die zerstörten der Siedlung.

Zumbi wurde verletzt, konnte den Widerstand aber noch zwei Jahre lang fortsetzen. Letztendlich wurde sein Versteck von einem gefangenen Mitstreiter verraten. Am 20. November 1695 wurde er geköpft. Sein Kopf wurde in Recife öffentlich ausgestellt, um die afrikanischen Sklaven von seinem Tod zu überzeugen. Dennoch führten diese den Kampf auch nach seinem Tod noch hundert Jahre weiter.

Dandara dos Palmares (? – 1694)

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[Bildquelle: © Peter Rieser | oxente.rec.br]

Dandara die Frau von Zumbi ist die repräsentativste weibliche Führungspersönlichkeit in der Republik Palmares. Sie bekam drei Kinder und widersetzte sich wie ihr Ehemann den Bestimmungen des Vertrags zwischen dem Gouverneur des Kapitänsamtes von Pernambuco und Ganga Zumba. Auch sie setzte sich für die Freiheit aller Menschen ein. Sie stand bei allen Schlachten, allen Kämpfen an vorderster Front. Teilte, was dort geschaffen, organisiert, erlebt und erlitten wurde. Über ihre Herkunft ist wenig bekannt, wo sie geboren wurde oder woher sie kam. Es heisst nur, dass sie Vorfahren in der Zentralafrikanischen Republik hatte.

 

Nach der Zerstörung Palmares 1694, weigerte sie sich wieder in die Sklaverei zu gehen und nahm sich das Leben, indem sie sich von einer Klippe stürzte. Obwohl sie als Frau nicht die gleiche Anerkennung wie ihr Ehemann erhielt, wird ihr Vermächtnis dennoch gewürdigt.

 

Dia da Consciência Negra - Tag des schwarzen Bewusstseins

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[Bildquelle © debora.silva l Fundação Cultural Palmares]

Der Todestag des legendären letzten Anführers des "Quilombo dos Palmares" Zumbi dos Palmares am 20. November 1695 ist heute ein Nationaler Feiertag. In ganz Brasilien wird der "Tag des schwarzen Bewusstseins" (Dia da Consciência Negra) begangen. Zumbi dos Palmares wurde zum Mythos, zum Nationalheld der afro-brasilianischen Menschenrechtsbewegung des zwanzigsten Jahrhunderts.

Auch wenn die Palmares nicht überleben konnten, haben die Quilombos in ihrer Form von schwarzen Gemeinschaften nie aufgehört zu existieren. Heute gibt es über 3.000 Quilombola-Gemeinschaften. Die Nachkommen der befreiten Sklaven, die an der Seite von Zumbi und Dandara von Palmares kämpften, erweisen ihnen weiterhin ihren Respekt. Denn ohne den Mut und die Liebe von Zumbi und Dandara für das afrikanische Volk würden diese Gemeinschaften wahrscheinlich nicht existieren.

Erst 1888, über 200 Jahre nach Zumbis Tod, verkündet die Kronprinzessin Isabell von Brasilien ein Ende der Sklaverei als letztes Land der westlichen Hemisphäre.

20. November Feietrag - Dia da Consciência Negra

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[Bildquelle © d.silva l | Fundação Cultural Palmares]

Mit Musikalischen Darbietungen wird den Tag des schwarzen Bewusstseins gefeiert.

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[Quelle © Fundação Cultural Palmares | IMG_9938]

Trommeln und Tanz des Widerstands, die afrikanische Diaspora in Brasilien.

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[Quelle © Fundação Cultural Palmares | IMG_3457]

Maculelê die Tanzkampfkunst der Sklaven mit Waffen, wurde oft in den Quimbolos geprobt.

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[Bildquelle © Marius Becker| EPA vice.com]

Capoeira ein Afrikanischer Tanz wurde in den Quimbolos zur Kampfkunst weiterentwickelt.