Die Geschichte von ManDi

Die Legende der Tupi-Indianer über die Geburt der Maniok-Wurzel

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Mandi - Legende der Índios über die Herkunft der Maniok-Pflanze - [© Pedagogia on-line | @pedagogiaon-line3684]

Geschrieben von Márcia Fernandes, Prof. in Literatur

Bearbeitet von Peter Rieser / oxente.ch

Die indigene Legende über die Entdeckung der Maniokwurzel ist ein Beispiel für eine Erzählung der Tupi-Indianer in Brasilien. Sie beschreibt den Ursprung dieser Wurzel, die zu einem der Hauptnahrungsmittel der brasilianischen Ureinwohner wurde. Maniok, auch bekannt als Mandioca, Yuca, Cassava oder Aipim in anderen Ländern und Regionen, findet man heute auf jedem Tisch im Norden und Nordosten Brasiliens. In Europa gilt diese gesunde Tropenknolle als Superfood.

Die schöne Häuptlingstochter eines Indianerstammes im Amazonas war schwanger ...

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Mandi - Legende zur Entstehung von Maniok [© Helen Dranga | Severson, Don R. Finding Paradise: Island Art in Private Collections]

... als ihr Vater davon erfuhr, wurde er sehr traurig. Sein Wunsch, seine Tochter als Frau eines starken und bewunderten Kriegers zu erleben, sollte sich nun nicht mehr erfüllen. Stattdessen gab sie einem Unbekannten den Vorzug. Obwohl sie beteuerte, nie mit einem Mann zusammen gewesen zu sein, konnte keiner ihren runden Bauch übersehen.

Im Traum erschien dem Häuptling ein weißer Mann. Der erklärte ihm, dass es keinen Grund zur Trauer gebe. Seine Tochter sprach die Wahrheit; kein Mann habe sie geschwängert. Die Frucht ihres Leibes sei von den Göttern. Der Vater war erleichtert, gewann seine Lebensfreude zurück und behandelte auch seine Tochter wieder voller Zuneigung.


Das kurze Leben von ManDi

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Das Grab von Mandi - [© Escola educação | escolaeducacao.com.br]

Nach einigen Monaten gebar die junge Frau ein kleines Mädchen. Es hatte eine weiße, sehr empfindliche Haut, und sie nannte es Mandi. Das kleine, hellhäutige Kind erwies sich als intelligent und war stets vergnügt. Bald wurde es zum erklärten Liebling des gesamten Stammes.

Doch das unerwartete Familienglück währte nur kurz. An einem sonnigen Morgen fand die entsetzte Mutter ihr geliebtes Mädchen leblos in seiner Hängematte vor. Man rief den Medizinmann herbei, doch auch er konnte nicht mehr helfen – Mandi war gestorben.


Unter Tränen und Wehklagen aller Stammesmitglieder begrub man Mandis kleinen Körper innerhalb der Maloca, direkt neben der Hängematte ihrer Mutter; dies hatte sie so bestimmt. Täglich benetzten die sehnsüchtigen Tränen der jungen Mutter den kleinen Grabhügel. Eines Morgens bemerkte sie die zarten Spitzen einer Pflanze, die sich wie kleine grüne Finger aus der Erde streckten. Unter ihrer sorgsamen Pflege entwickelte sich aus den grünen Trieben rasch eine stattliche Pflanze, deren Namen oder Nutzen jedoch niemand im Dorf kannte – selbst der weise Medizinmann hatte nie ein ähnliches Gewächs gesehen.


Der Name Mandioca, "Mandis Haus" nahm seinen Anfang

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Die knolligen Wurzeln der Maniokpflanze - [© educaçãopatarapong | fotolia.com]

Eines Tages bekam die Erde über den Wurzeln der Pflanze Risse. Manis Mutter stellte sich sogleich vor, dass ihre geliebte kleine Tochter vielleicht ins Leben zurückkehren wolle und begann, in verzweifelter Hoffnung, mit ihren blossen Händen zu graben.

 

Anstelle ihres Kindes fand sie armdicke, braune Wurzelstränge. Erst kostete der Medizinmann vorsichtig das milchig-weisse Wurzelfleisch und dann die ganze Dorfgemeinschaft. Und weil es ihnen schmeckte, steckten sie ein paar Triebe der unbekannten Pflanze in den Boden um ihr Dorf, die alle prächtig gediehen und dem Volk viele dicke, wohlschmeckende Wurzeln bescherten. Sie nannten die Pflanze, die zur Hauptnahrung aller Indianer wurde, Mandioca – "Manis Haus".


In Brasilien wird Maniok heute als Mandioca bezeichnet, was vom Namen der Frau Mandi-Oca (oder mãdi'og) abgeleitet ist – ihrem Körper soll, nach einer Legende der brasilianischen Ureinwohner, die Maniokpflanze entsprungen sein. Trivialnamen für diese Pflanzenarten sind Maniok, Mandioka, Cassava oder in Lateinamerika Yuca.

Maniok im täglichen Leben der Brasilianer

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Farofa ist eine beliebte Beilage aus Maniok - [© WS-Studio | stock]

Farofa, ein gewürztes und geröstetes Maniokmehl, darf auf keinem brasilianischen Tisch fehlen.

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Albert Eckhout war ein niederländischer Maler - [© Albert Eckhout | ISNI: 0000 0000 9866 5297]

Albert Eckhout war ein niederländischer Maler. Er lebte in Recife, bekannt für seine Stilllebenbilder.

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Maniok-Mühle - Casa de Farinha, Brasilien - [© Tiago Queiroz | estadao.com.br]

Die Getreidemühlen, gibt es seit der Kolonialzeit. Ein Ort der Arbeit und Begegnung für die alt und Jung.

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Legende der Tupi-Indianer aus Brasilien - [© Tricurioso | tricurioso.com]

Die Legende von Maniok entstammt der brasilianischen Folklore und den Traditionen der indigenen Völker.


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