Olinda, Eine malerische Stadt

Im 16. und 17. Jahrhundert die reichste Stadt im kolonialen Brasilien

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Kathedrale Sé de Olinda oder auch Catedral de São Salvador do Mundo, gegründet 1540 in Olinda, Brasil - [© Joyce Diva | Stock_1317866893]

Die prächtige Barockstadt Olinda wurde im Jahr 1535 gegründet. Sie ist eigentlich keine Stadt, sondern ein Freiluftmuseum voller barocker Schätze aus kolonialen Zeiten. Schon seit vielen Jahrhunderten ist die Stadt von Bildhauern, Malern und Theatern durchzogen und bis heute Treffpunkt der kreativen Künstlerklasse Brasiliens. 70 Ateliers und Kunstgeschäfte in idyllischen Altstadtgassen, interessante Bars und Restaurants sowie die brasilianischen Musiker mit ihren Pandeiros, Gitarren und den typischen Gassenhauern prägen das Stadtbild.

Olinda - Eine Barockstadt voller Meisterwerke

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Kathedrale da Sé von Olinda mit Panoramablick auf Recife - [Bildquelle: © Hans von Manteuffel | Instagram (@hans_fotos)]

Als der Stadtgründer "Duarte de Coelho Pereira" zum ersten Mal auf dem Hügel "Alto da Sé" stand und die majestätische Aussicht bewunderte, soll er ausgerufen haben: "Ó linda!", "O wie schön". Daraus soll sich der Legende nach der Name Olinda "Die Schöne" entwickelt haben.


Die herrschaftliche Barockstadt gilt als eine der ältesten Städte und am besten erhaltenen Kolonialstädte Brasiliens. Die Stadt war die Heimat der portugiesischen Aristokratie. Zwischen dem 16. und den ersten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts war sie die reichste Stadt im kolonialen Brasilien. Auch bekannt als "Klein-Lissabon", da sie mit der Hauptstadt Portugals vergleichbar war.

 

Der sensationell schöne Panoramablick über das Meer mit der Skyline von Recife im Hintergrund ist nicht nur für die Kultur- und Architekturfans ein unvergesslicher Moment.

Eine Zeitreise in die Geschichte Olindas

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Rua Sao Bento in Olinda ist noch mit Steinen aus dem 16. und 17. Jahrhundert gepflastert - [Bildquelle: © Marcio Silva]

Der architektonische Reichtum hat sich Olinda in den ersten Jahren der Kolonisierung erworben als sie zum weltweiten Zentrum des Zuckerrohrhandels in Südamerika aufblühte. Die heute 349.970 Einwohner zählende Stadt wurde im Jahr 1982 kurz nach "Ouro Preto" als zweiter Ort in Brasilien von der UNESCO zur Weltkulturerbe-Stadt gewählt.


Aus Verteidigungsgründen wurde die Stadt auf den Hügeln über dem Atlantischen Ozean in 7 km Entfernung von Recife gebaut. Obwohl Recife den Hafen und den wirtschaftlichen Protagonismus innehatte, wurde Olinda zwischen 1624 und 1625 der Sitz des kolonialen Brasiliens.

 

Olinda blieb wohlhabend bis zur niederländischen Invasion des "Kapitäns von Pernambuco". Der von 1630 bis 1654 die Region zu Niederländisch-Brasilien machte. Nach der Eroberung setzte die holländische Armee am 24. November 1631 Olinda in Brand

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Historische Gassen durch die UNESCO‑Weltkulturerbe-Stadt Olinda - [Bildquelle: © Hans v. Manteuffel | Instagram (@hans_fotos)]

und begann mit dem Bau ihrer eigenen Häuser in der neuen Hauptstadt, dem heutigen "Recife". Um ihre Macht zu demonstrieren, sprach man bei den ersten neuen Häusern von Neu Holanda, später wurde die Stadt offizielle Mauritsstad genannt.

 

Nach der Rückeroberung Pernambucos durch die Portugiesen im Jahre 1654 wurde der Verwaltungssitz wieder nach Olinda verlegt.

 

Ohne den Einfluss der Vergangenheit begannen die Herren von Recife einen Kampf gegen die Aristokratie von Olinda. Als siegreiche Partei beanspruchten sie den Titel "Hauptstadt der Provinz Pernambuco" das seit 1821 zum Kaiserreich Brasiliens gehörte. Olinda büsste in jener Zeit immer mehr an Bedeutung ein und so wurde Recife 1827 zur Hauptstadt der Provinz Pernambuco. Die Rolle Olinda ging endgültig verloren.

Das Nachtleben - die Schwester der Künstler

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Bodega de Véio in Olinda bekannt als Treffpunkt der Künstlerszene - [Bildquelle: © fotoember | Stock_1140128626]

Olinda besteht aber nicht nur aus Architektur und Ateliers. Olinda besitzt eine vibrierende Kunst- und Musikszene, die in der Abenddämmerung erwacht. In nur sehr wenigen brasilianischen Städten ist die kulturelle Begeisterung so gross wie in Olinda. Man merkt, dass Kunst, Kultur und Musik noch immer einen Grossteil des Lebens bestimmt.

In den lauen Nächten sitzt man entspannt in den Bordsteinbars, trifft Freunde, philosophiert und hört Musik. Die Stimmung ist ausgelassen und keiner denkt an die Arbeit, man lebt und man lebt jetzt. Die Nächte sind voller Romantik mit einer ganz besonderen Faszination.

Die "Bodega de Véio", bekannt als Treffpunkt der Künstlerszene oder die "Bar do Amparo" sind nur zwei der vielen nächtlichen Anziehungspunkte von Olinda. Fast täglich gibt es Strassenpartys oder Jam-Sessions auf den Gehsteigen.

Karneval der Riesenpuppen und den Frevo-Orchestern

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Olinda der grösste Strassenkarneval - [Bildquelle © MesquitaFMS l Stock_1465314338]

Recife und Olinda sind Bruderstädte, zwischen denen es einen Wettbewerb gibt. Beide wollen bewiesen, die bessere zu sein. Natürlich spiegelt sich das auch im Karneval wieder.

In Recife kann man mehr multikulturelle Aktivitäten mit Konzerten und privaten Partys geniessen. Olinda hat einen Strassenkarneval, bei dem die Frevo-Orchester durch das historische Zentrum laufen. Das Highlight ist es, ihnen zu folgen. Man lässt sich einfach mit dem Strom treiben! Dieser direkte Kontakt mit den Menschen macht den Karneval in Olinda zu einem besonderen und einzigartigen Erlebnis.

Ein besonderes Markenzeichen sind die "Bonecos de Olinda": Die oft über zwei Meter grossen Puppen aus Pappmaché, welche einen Karnevalsblock ankündigen. Bis zu einer Million Menschen und über 500 Karnevalsgruppen nehmen am Strassenkarneval in Olinda teil.

Sich in den Gassen einfach etwas treiben lassen

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Olinda Karneval der Riesenpuppen - [Bildquelle © Arquimedes Santos | PMO]

Weltgrösster Strassenkarneval mit heissen Rhythmen, Frevo, Kostümen und Party ohne Ende.

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Bar do Amparo verkörpert den Gesit der Stadt - [© Nicolas Stockmann | faszination-lateinamerika]

Die "Bar do Amparo" ist einer der nächtlichen Anziehungspunkte von Olinda.

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Bar do Amparo Jam-Sessions sind seit Jahren legendär - [Bildquelle ©chefhiago|@bar.doamparo]

Die Bohème von Olinda; Freiheit und Selbstverwirklichung als Lebensmaxime.

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Ruhm und Reichtum aus alten vergangenen Zeiten - [© Peter Rieser | oxente.ch]

Haus im typischen manuelinischen portugiesischen Stil - Spätgotik mit exotischer Zierat.