Recife ist eine moderne und vielseitige Metropole mit einer reichen Geschichte. Eine der kulturell interessantesten Städte Nordostbrasilien im Verbund mit der Unesco Welt-Kulturerbe Stadt Olinda. Das historische Zentrum, dass sich an zwei Flüssen und über drei Inseln erstreck, sowie den schönen Stränden der näheren Umgebung haben mich verzaubert.
Das angenehme Klima tagsüber zwischen 23° in der Regenzeit und 30° Grad in der Trockenzeit, die enorme Gastfreundschaft und besonders der „Brazilian Way of Life“ sind die Gründe, warum Recife meine neue Heimat wurde.
Gegründet wurde Recife am 12. März 1537. Im Dezember 1823 wurde es zur Stadt erklärt und seit 1827 ist Recife die Hauptstadt vom Bundesstaat Pernambuco.
Übersetzt bedeutet der Name Recife "Riff", was auf die mächtigen Korallenriffe an der Küste verweist, die die Stadt vor dem stürmischen Ozean schützt. Häufiger hört man noch den Namen "Veneza Brasileira", also brasilianisches Venedig.
Die Stadt liegt auf 4 Meter Meereshöhe und wird von den Flüssen Beberibe, Capibaribe, Tejipió, Jaboatão und Pirapama durchflossen. Die ersten beiden münden nach 24 km Beberibe respektiv 240 km Capibaribe in den Atlantik. Recife ist ein Labyrinth aus Kanälen, Bächen und Flüssen und bildet eine Landschaft, die oft an die Königin der Adria Venedig erinnert.
Nach Salvador und Fortaleza ist Recife mit 1,6 Millionen Einwohner die drittgrösste Stadt der Region. Die Metropolregion, oder auch Grande Recife genannt, ist eine der grössten im Nordosten
Brasiliens mit einer Bevölkerung von fast 5 Millionen Einwohner. Recife die Hauptstadt vom Bundessaat Pernambuco wurde landesweit als achtgrösste Metropolregion eingestuft.
Das historische Zentrum befindet sich auf mehreren Inseln, die durch zahlreiche Brücken verbunden sind. Im 19. und 20. Jahrhundert wurde Recife zu einem Zentrum künstlerischen und politischen Bewegungen. Dieser intellektuelle Geist ist auch heute noch in Recife zu spüren. Die Stadt ist wohl die avantgardistischste des Nordostens mit einer Kunst- und Musikszene, die ihresgleichen sucht.
Recife Antigo (historische Altstadt) mit dem alten Hafenviertel um den beliebten Praça Marco Zero. Der Platz ist nicht nur das kulturelle Epizentrum von Recife, sondern auch der Beginn aller Wege in Pernambuco. Viele Veranstaltungen finden hier statt. In Recife Antigo gibt es die meisten koloniale Augenschmäuse zu bestaunen. Die Spuren der Kolonialgeschichte des alten Recifes sind allgegenwärtig.
Die Nachbarinsel von Recife Antigo nennt sich Ilha de Antônio Vaz. Hier liegen unter anderem das ebenfalls zur Altstadt zählenden Viertel Santo Antônio und São José. Ein Besuch lohnt sich vor allem, um das überaus quirlige Geschäftszentrum der Stadt einmal hautnah zu erleben. Unter anderem gibt es die "Plaza da República", prachtvolle Paläste, eine Goldene Kapelle und alte Kirchen. Einer der beeindruckendsten Märkte der Stadt ist ebenfalls hier beheimatet.
Das gastronomische Angebot ist hervorragend. Nirgendwo im Nordosten konnte ich so gut essen wie hier. Nette Bars und Strassencafés sind angesagte Treffpunkte. Serviert werden kalte Drinks und regionale Speisen, dazu spielen Bands ihre Livemusik. Recife verfügt über mehr als 1.700 Bars und Restaurants, was es zum ersten gastronomischen Zentrum des Nordostens gemacht hat und zum dritte in ganz Brasilien nach São Paulo und Rio de Janeiro.
Seit der Antike ist Recife das Schaufenster des Handels im Land. Heute ist der grösste High-Tech-Park Brasiliens im alten Hafengebiet instaliert. Die Zeitschrift Business Week wählte den "Porto Digital" zu einem der zehn Orte auf der Welt, an denen über die Zukunft nachgedacht wird. Im Buch von Professor Jerome S. Engel von der University of California in Berkeley wird der Porto Digital in Recife als eines der weltweit wichtigsten Technologiecluster bezeichnete. Der Technologiepark beheimatet heute mehr als 350 Unternehmen, die einen Umsatz von 4,75 Milliarden R$ erwirtschafteten und mehr als 17.000 Menschen beschäftigen.
Die Geschichte des ersten Einkaufszentrums in Brasilien beginnt am 7. September 1899 in Recife mit dem Mercado Modelo Coelho Cintra. Heute ist das Projekt RioMar zukunftsweisend mit über 40.000
m² Grünfläche. Die Abfälle werden zu 70% recycelt oder kompostiert.
Zur Verfügung stehen; 380 Geschäfte, eine Gastronomie mit mehr als 70 Optionen, ein Theater mit 700 Sitzplätzen, ein Komplex mit 12 Kinosälen darunter XD-Technologie und DBOX-Technologie,
elektronischer Vergnügungspark, Bowling, Fitnessstudio, Ökumenischer Raum und ein Gourmet Space. Es gibt 5.600 Parkplätze (70 % überdacht) und Valet-Parking-Einheiten.
Der Recife International Airport – Gilberto Freyre. Ist für mich einer der schönsten Flughäfen des Landes. Mit einer Kapazität von 11 Millionen Passagieren pro Jahr ist er der grösste und modernste Flughafen im Norden/Nordosten Brasiliens. In einem globalen Ranking von AirHelp, einem Spezialisten für Fluggastrechte, wurde er zum zweitbesten Flughafen der Welt gewählt. Die Umfrage berücksichtigt Pünktlichkeit, Kundenmeinung, Essen und Geschäfte als Faktoren. Mit einem Index von 8,52 lag der Flughafen der Hauptstadt Pernambuco an zweiter Stelle lediglich hinter dem internationalen Flughafen Tokio, der einen Wert von 8,83 hatte.
Schloss Brennand in Recife, ist eines der drei schönsten Museen in Brasilien. Allerdings ist die Festung nicht die Hauptattraktion. Die Überraschung ist, was sich darin verbirgt. Das Schloss mit dem Namen „Instituto Ricardo Brennand“ beherbergt eine der grössten Rüstungssammlungen der Welt. „Der Denker“ von Auguste Rodin oder Michelangelos „David“ (es gibt nur fünf Exemplare davon auf der Welt), sind Kopien in Originalgrösse. Aber auch Originalskulpturen wie die „La dama y el Caballo“ von Fernando Botero sind zu bewundern. Das Schloss Brennand ist eine der grössten Attraktionen, die man in ganz Brasilien bewundern kann.